Dienstag, 26. November 2013

Schon wieder...

... etwas mehr als eine Woche ist die K&U Hausmesse her. Man könnte natürlich jetzt behaupten, ich hätte schon wieder völlig vergessen, davon zu berichten, doch diesmal war das Absicht! ;-)
Ich hab extra so lang gewartet um alles Unwichtige zu vergessen und die für mich wichtigen Dinge im Kopf zu behalten. Was ihr jetzt erfahrt sind also die Eindrücke, die sich in meinem Kopf festgebrannt haben!

In vielen anliegenden Hallen reihte sich Oldtimer an Oldtimer
Die Messe fand am Freitag und Samstag, den 15. und 16. November im Ofenwerk in Nürnberg, Klingenhofstraße statt. Ich war leider nur am Freitag da, doch die Eindrücke an diesem Tag reichten schon für einen schweren Kopf (woran auch die Getränke Schuld gewesen sein könnten). Einlass war um 16 Uhr. Für den Preis von 20 € bekam man ein Verkostungsglas mit K&U-Aufdruck und hielt somit seine Eintrittskarte für beide Messetage in der Hand. Das fand ich schon an sich eine schöne Geste. 
Das Ofenwerk an sich ist schon eine Sensation. Von Oldtimern über Youngtimer bis hin zu den neuesten Karossen gab es alles zu bestaunen. Ein Fiat 500, aufgemotzt von der herstellereigenen Tuningschmiede Abarth, alle möglichen Modelle von Ferrari, verschiedene Oldtimer von Mercedes, und und und. Ich war wirklich froh darüber, meine Kamera dabei zu haben, denn was es zu fotografieren gab war unglaublich! Hätte ich es darauf angelegt, dann hätte ich an diesem Tag auch keinen einzigen Schluck Wein trinken können und mich nur mit verschiedenen Motiven beschäftigen und die Speicherkarte vollknipsen können.
Apropos Kamera. Viele der Bilder, die ich in diesem Beitrag teile kommen von meinem Freund Alex Schilling, der mit mir auf Achse war. Die Bilder werden dann natürlich für jeden erkennbar gekennzeichnet. 
Dem Begleiter über die Schulter geschaut
Das muss schon sehr lustig ausgesehen haben, wie der Alex und ich, beide mit Kamera (und später auch mit Stativ bewaffnet) durch die Mengen gewandelt sind und einfach alles und jeden "unter Beschuss genommen" haben. Das erste, das mir in den Sinn kam, als ich durch die Tür trat, war: "Viel". Viele Winzer, viel Wein und viele Leute, die das alles sehen, erleben, erschmecken wollen. 
Das ist meine erste Weinmesse, ich betrete also komplettes Neuland und kenne auch noch so gut wie niemanden. Ein bekanntes Gesicht habe ich jedoch gleich erkannt. Der Cheforganisator Martin Koessler schwirrt umher, einem fleißigen Bienchen gleich, begrüßt die anwesenden Winzer und bekannte Gäste. Ich hatte ihn auf dem Radar, aber mit dem ganzen Probieren und Fotografieren bin ich dann doch nicht dazu gekommen, mal mit ihm zu plaudern...

Nicht nur Wein gab es zu bewundern und zu probieren. Nebst Schokolade gab es auch Käse, Brot und verschiedene warme Gerichte. Das machte aus der K&U Hausmesse ein wahres Schlemmerfestival

Vorbei an den Italienern orientierten wir uns erst einmal in den Regionen Wachau und Burgenland. Dort verhielt es sich bei Veyder-Mahlberg und Muthenthaler ziemlich Grüner-Veltliner- und Riesling-lastig. Bei beiden zeigte sich ein interessantes Bild. Bei den Weinen, bei denen sowohl ältere als auch aktuellere Jahrgänge vertreten waren präsentierten sich die älteren deutlich jünger und kraftvoller als die neueren. Ein Phänomen, das mich schon ein bisschen stutzig machte... (Kommentare hierzu sind erwünscht, finde ich nämlich sehr interessant!)
Als nächstes trennten sich Alex und ich, ich hatte so ein paar grobe Vorstellungen, bei welchen Winzern ich vorbeischauen wollte und alleine ist man dann doch immer noch am unabhängigsten. Und so landete ich dann bei Peter Jakob Kühn. Das Gesicht, das einem aus Fernsehen und Internet bekannt war strahlte genau diese Wärme und Freundlichkeit aus, wie man es kannte. Während neben und vor mir ein paar Herren die Preisliste durchgingen und schon heiß am Diskutieren waren ließ ich mir einen Schluck Quarzit 2012 (Riesling) einschenken und stellte mich etwas abseits auf um meine Ruhe zu haben. Es war einfach sensationell... Mit dem ersten Schluck fingen die Gestalten um mich herum an zu verschwinden und der Raum füllte sich stattdessen mit Leere. Mancher mag jetzt denken: "Gott, was für eine verkappte Weinschreiber-Romantik, der war doch bestimmt auf Drogen!": Und das stimmt, die Droge hieß Quarzit. Quarzit in From von Riesling des Jahrgangs 2012. Sehr feinfruchtig, aber trotzdem  diese Stärke und Ausdruckskraft, die ich bei jungem Riesling oft vermisse. Davon musste ich den vorigen Jahrgang auch noch probieren und Peter Jakob Kühn schenkte mir mit einem verschmitzten Lächeln ein. Auch dieser enttäuschte mich in keinster Weise! Nach den beiden Jahrgängen 2011 und 2010 des Doosberg Riesling wanderte ich weiter zum Ende
Charisma - Der Begriff, den ich mit Jim Clendenen verbinde; der zweite wäre
geiler Chardonnay!
des Tisches und traf auf Jim Clendenen von Au Bon Climat aus Santa Barbara, Kalifornien. Eine Persönlichkeit, die gleich durch zwei Arten begeistert. Zum einen fesselt er durch seine Weine, zum anderen durch seine unglaublich unkonventionelle und sympathische Art. Als ich ankomme und versuche mich durch die Massen, die bei ihm probieren wollen, durchzukämpfen lässt er alles stehen und liegen, spricht mich an und fragt mich, was ich trinken möchte. Ich kam mir direkt geehrt vor. Er schenkte mir ein Glas seines Chardonnays ein, den er in einer Sonderedition für K&U abgefüllt hat. Es war der Jahrgang 2009. Ich zog mich an die Ecke des Tisches zurück und versuchte mich wieder voll auf den Wein zu konzentrieren. Nach gelungenem Genuss gönnte ich mir den Jahrgang 2010. Doch als Martin Kössler plötzlich neben ihm stand und mit ihm witzelte entstand das für mich einprägsamste Bild des Tages.
Sympathie pur - man merkt, diese beiden Herrschaften
verstehen sich
Da standen die zwei, für mich die zwei großen dieser Messe und hoben sich allein schon durch ihre Ausstrahlung von allen anderen Personen in der großen Halle ab. Das musste ich einfangen ->

Was mich an Jim Clendenen noch begeisterte war seine Eigenschaft, sich bei jedem seiner Gäste zu merken, welchen Wein dieser gerade im Glas und probiert hatte. Somit konnte er jedem sofort den nächsten in seiner Reihe einschenken. Und jedesmal wartete er erwartungsvoll auf ein Urteil, dass er sich, so schien es, auch immer zu Herzen nahm und auch schlechte Kritik ernst nahm und äußerst professionell aufnahm. Ich kann mich nur wiederholen: Dieser Mann hatte es mir angetan, einfach weil er anders war, als der Rest der anwesenden Herrschaften. Sowohl der anderen Winzer als auch der anderen Besucher.

Die letze große Überraschung war für mich Andreas Tschida vom Angerhof Tschida, der ausnahmslos Süßweine vorstellte. Und da gab es für mich eine Premiere, die es in sich hatte! Der Zweigelt Schilfwein des Guts war eine Offenbarung. Rot und süß, das waren für mich immer zwei Eigenschaften, wie sie schlechter nicht zusammenpassen könnten. Doch ich wurde eines besseren belehrt! Es war eher wie Nektar und doch hatte man Aromen, die einem mehr als nur deutlich machten, dass es sich hier trotzdem noch um Wein handelte! Auch der Muskat Ottonel (Auslese, gerade einmal 9,80 €) des Angerhofes Tschida war einfach nur geil! Dezente Süße, würzige Aromen, traumhaft!
Andreas Tschida - geknipst von Alex Schilling
Die komplette Reihe des Angerhof Tschida - von der Auslese
bis zum Eiswein



























Im Folgenden noch ein paar Eindrücke von der Messe:


Das Essen - frisch zubereitet
Von alten Kisten...
... über moderne Karren...
... bis hin zu heißen Schlitten!
Der Meister (ich) bei der Arbeit :-P
geschossen von Alex Schilling


Freitag, 15. November 2013

Über zwei Monate...

...hat sich hier auf dem Blog schon nichts mehr getan... Ich komme gerade aus dem wohlverdienten Weinurlaub, einfach mal nichts von Wein hören, sehen, und schmecken... Doch der Ausgleich war nicht gerade der Erholung förderlich, er hieß nämlich: SCHULE. Doch was soll ich sagen, ich habe mich auch durch diese Hölle gekämpft. Die Seminararbeit ist abgegeben, mein Amt als Schülersprecher habe ich auch weiter gereicht und damit ist schon einiges an Last von meinen Schultern gefallen. Die Schule ist noch längst nicht hinterm Berg, das Abi steht noch bevor, Ende Mai nämlich.
Einigermaßen schockiert war ich auch trotz der ganzen Erleichterungen. Die Vertretung, die mir zugesagt hatte war nicht wirklich motiviert und brachte demnach gar nichts auf den Blog hier (hatte ich mich denn überhaupt um eine gekümmert? Ich weiß es nicht...). Doch kein Grund zur Sorge, ab heute geht es wieder in eine Richtung und zwar vorwärts. Heute ist Hausmesse bei K&U in Nürnberg und ich bin vor Ort. Aber nicht nur ich, Abermilliarden ( :-D ) der geilsten Winzer sind es auch und ich werde einige interessante für euch herauspicken! ;-)
Die Veranstaltung läuft von 16-20 Uhr und wer unterdessen mal auf dem Laufenden gehalten werden will, der schaut entweder auf meiner Facebookseite oder der dieses Blog hier vorbei... ;-)
Ach ja, oder auf Instagram!