Samstag, 21. Oktober 2017

Lese 2017

Die Zeit kurz vor der Lese 2017 begann für mich erst einmal mit einer ungewöhnlichen und überraschenden Nachricht: Gekündigt. Von jetzt auf gleich, ohne Vorwarnung. Diese Information musste ich erst einmal sacken lassen. Man stellt sich selbst und seine Arbeitsweise in Frage. Doch so oft ich auch darüber nachdachte, ich konnte mir nichts vorwerfen, war vielleicht aber auch nicht objektiv genug. ‚Scheiss drauf‘ dachte ich mir, Blick nach vorne und weitermachen. Da kam es mir natürlich sehr gelegen, dass ich von meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb, dem Weingut von Othegraven in Kanzem nach meiner Mithilfe beim Saar Riesling Sommer 2017 gefragt wurde. Das wäre eine tolle Ablenkung und eine gute Möglichkeit nach langem mal wieder mit ein paar coolen Leuten zusammenzukommen. Ich musste nicht lange überlegen und machte mich also am letzten Augustwochenende auf den Weg nach Kanzem. Längst hat sich die Veranstaltung an der zehn Weingüter der Saar mit jeweils mindestens zwei weiteren Gastwinzern teilnehmen über die Grenzen der Mosel hinaus zu einem der bestorganisiertesten und schönsten Events des Jahres gemausert. Durch das schöne Wetter waren sehr viele Weinbegeisterte unterwegs und es gab ständig etwas zu tun. Doch der SRS soll nicht Inhalt dieses Textes sein. Trotzdem spielt dieses Wochenende für den weiteren Verlauf der Lese eine wichtige Rolle, aber dazu später mehr.

Zurück in Rheinhessen freute ich mich schon auf zwei Wochen Lese beim Weingut Helmut Geil in Monzernheim (ein ehemaliger Praktikumsbetrieb). Ich war gespannt auf die Aufgaben, die mich dort erwarteten und wurde nicht enttäuscht. Entsprechend meiner Ausbildung und meines Wissensstandes wurde ich gefordert und durfte selbsständig arbeiten. Von morgens um 7.30 Uhr bis meist spät in die Nacht verrichtete ich alle anfallenden Arbeiten im Keller und in der Traubenannahme. Ich merkte sofort, dass die Vorstellung von Qualität und Sauberkeit bei mir und meinem Arbeitgeber übereinstimmten, was dazu führte, dass mir die Arbeit sehr viel Spaß machte und wir beide mit den Ergebnissen überaus zufrieden waren. Trotz des Umstandes, dass der Jahrgang 2017 keinesfalls ein leichter war/ist. Aufgrund der Ertragseinbußen durch Frost und Hagel, die foranschreitende Fäulnis, etc. musste sehr viel differenziert und sortiert werden, die Moste waren mit äußerster Vorsicht zu behandeln. Doch nach zwei Wochen (insgesamt las der Betrieb 3,5 Wochen) lagen gute Qualitäten im Keller und die Stimmung war sehr gut.

Mit einem Tag Verschnaufpause dazwischen verschlug es mich zurück an die Saar, wo ich für weitere zwei Wochen beim Weingut von Othegraven arbeitete. Hier bot sich mir natürlich ein ganz anderes Bild, eine ganz andere Ausgangsposition. 100% Riesling, nur Steil- und Hanglagen, Spontanvergärung. Es musste noch mehr sortiert werden. Oftmals kamen an einem Lesetag drei verschiedene Partien im Weingut an. Gesunde Trauben, Botrytis und Trockenbeeren. Es wurde viel mit Maischestandzeit gearbeitet. Aber das kannte ich ja schon vom Herbst 2015. Die Arbeit ging leicht von der Hand, von meiner Lehrzeit wusste ich ja noch, wie gelesen wird, wie im Keller gearbeitet wird. Und zusammen mit einer grandiosen Lesemannschaft und einem tollen Team im Weingut konnten wir uns am 18.10.17 mit gutem Wein und schönem Wetter beim Lesefest an der verrichteten Arbeit und dem Ende des Herbstes an der Saar erfreuen.

(c) Marco Mendgen
Für beide Weingüter kann ich Folgendes sagen: Trotz der Schwierigkeiten, die das Jahr 2017 für uns Winzer mit sich brachte (für manche mehr, für manche weniger, für manche gab es vielleicht auch gar keine Schwierigkeiten) kamen gute bis sehr gute Qualitäten in den Keller. Von der Menge möchte ich hier gar nicht sprechen. Dass es wenig ist, ist glaube ich vielen klar. Wenn nicht, dann bitte jetzt.
Aber wenn man Leute hat wie diese beiden Weingüter, egal ob als Lesehelfer oder im Keller, dann glaube ich wird man noch mit ganz anderen Jahrgängen fertig. In diesem Sinne, ahoi und bis bald.

Samstag, 18. Februar 2017

Ausgelernt... Und jetzt?

Hallo Freunde, nach einer wirklich sehr sehr langer Pause (ja ich gebe es zu, auch aus Gründen fehlender Motivation) melde ich mich wieder zurück. Dass es mit dem Blog weitergeht ist klar! Aber ob alle Bereiche so bleiben, wie sie sind oder überhaupt erhalten bleiben wird sich noch herausstellen... An alle, die sich freuen, dass ich wieder zurück bin: DANKE! 

Seit Ende Juli 2016 bin ich nun schon mit der Ausbildung fertig. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Italien (Alto Adige, bis Ende Dezember 2016) arbeite ich nun seit einer Woche bei einem biodynamischen Betrieb in Rheinhessen. Die biodynamische Arbeitsweise hat mich schon während meiner Ausbildung fasziniert und diesen Weg mit der Natur empfinde ich derzeit als einen sehr sehr schonenden und guten Weg um Wein zu machen. 
Die Zeit wird zeigen, ob es auch das Richtige für mich ist!
Doch bisher macht es mir sehr viel Spaß und die Leute sind sehr nett zu mir. 
Man wird sehen!

Freitag, 28. August 2015

Was, ja was...

Was hat mich denn da so ins Schwitzen gebracht? Was hat mich dazu genötigt eine solche 
Pause einzulegen? Das und wie es mir in meinem neuen Lehrbetrieb ergeht erfahrt ihr in meinem
neuen Beitrag!

Sonntag, 8. März 2015

Irgendwie...

... habe ich es doch mal wieder geschafft, etwas zu schreiben. Ich erzähle euch mal ein bisschen von meiner Lehre, wie sie bis jetzt war, gebe dabei aber nur einen kleinen Überblick. Von nun an wird dann richtig berichtet! ;-)

Mittwoch, 16. Juli 2014

Extra für meine Ausbildung...

...habe ich eine neue Kategorie, eine neue "Seite" geschaffen. Damit es hier und in den anderen Kategorien sauber und ordentlich bleibt. Dort (*klick*) möchte ich über meine Ausbildung berichten und es ähnlich eines Tagebuchs (ohne diese dummen "Liebes Tagebuch"-Anreden vornedran) gestalten.
In zwei Wochen fängt die Ausbildung an, schaut doch dann einfach mal vorbei! ;-)

Liebe Grüße
euer Thorsten

Montag, 30. Juni 2014

Kräftig und stark, elegant und zart!

Ich muss schon sagen, ich bin mit der Leistung zufrieden! Das Zimmer, in dem nebenstehendes Bild entstanden ist war ziemlich dunkel, nur durch die Lamellen des Rolladen brach etwas Licht hindurch. Doch genau dieses schummrige Licht war es, was ich brauchte. Aufhellen konnte ich immer noch mit dem Blitz. Und am Ende ist ja auch wirklich etwas dabei herausgekommen. Und wie sich abends herausstellte spiegelte der Wein auch sehr genau das wieder, was ich da fotografiert hatte. Nämlich Kraft und Eisen!

Dienstag, 17. Juni 2014

Schnell, kurz und langweilig

Heute geb ich mir keine Mühe beim Schreiben, es muss nämlich schnell gehen! Ich bin im Stress, ich muss organisieren. Ich möchte nur kurz zwei Sachen loswerden:
  • Meine Bloggerkollegen von Hundertachtziggrad unter Führung von Verbindungsoffizier und Bordeauxliebhaberin Susa haben mir auf eine extrem coole Art und Weise zum Abi gratuliert! Herzlichen Dank!
  • Ab Anfang August diesen Jahres beginne ich meine Ausbildung zum Winzer beim Weingut Knipser in Laumersheim/Pfalz und schlage so endlich meinen lange ersehnten Berufsweg in der Weinbranche ein! Ich freue mich schon sehr!
So. Und das wär's auch schon gewesen, bis demnächst!

Montag, 9. Juni 2014

Flutsch und weg...

Mensch war das gestern eine geile Probe!


















6 Personen und 22 Weine. Da war für jeden Geschmack etwas dabei! Dazu noch bester Bio-Käse, Baguette, Olivenöl und kalte Gemüsevariationen. Mehr braucht man nicht! Favoriten des Abends waren für mich der 2007er Trimbach Pinot Gris aus dem Elsass und die 1997er Riesling Auslese von Gebrüder Cortell aus Rheinhessen. Der 74er Château Palmer war leider schon wieder auf dem absteigenden Ast. Trotzdem, geil wars! 





















Jetzt verabschiede ich mich erst einmal für eine Woche in die spanische Sonne (wieso eigentlich? Hier brennts ja auch!) und melde mich dann wieder! Aloha und bis dahin... ☻

Sonntag, 8. Juni 2014

Dekantieren zum Sonntag

Dekantieren - aber wozu eigentlich? Heute beschäftige ich mich mit dem Thema Dekantieren und geben einen kurzen Überblick über die Gründe und Möglichkeiten. Einen schönen Sonntag euch allen noch und schöne Feiertage! ☻

Samstag, 7. Juni 2014

Mit Huxel auf's Abi!

Die letzten Prüfungen liegen endlich hinter mir und die Ergebnisse liegen vor: Ich habe bestanden und kann somit meinen Blick von nun an nach vorne richten. Mein weiterer Werdegang befindet sich in der Weinbranche, so viel kann ich verraten. Aber dazu demnächst mehr!
Erst einmal muss gefeiert werden!